Eveline Urfer

Head of People Germany

"Ohne exzellente Teams kann keine Führungskraft erfolgreich funktionieren."

Interview mit Aaron Saint John
14. Februar 2023

Eveline Urfer ist seit 22 Jahren in verschiedenen Rollen bei Anheuser-Busch aktiv. Seit Februar 2019 ist Sie als Head of People Germany für alle Personalangelegenheiten in Deutschland verantwortlich.

we.CONECT: „The Pop in Your Job“ — Sie sind als Head of People Germany bei Anheuser-Busch InBev tätig. Welche Aufgaben würden Sie im Rahmen Ihrer Zuständigkeit als besonders interessant hervorheben? Was in Ihrer Rolle empfinden Sie als besonders aufregend, was begeistert Sie an Ihrem Job?

Eveline: Ohne exzellente Teams kann keine Führungskraft erfolgreich funktionieren. Daher ist eine meiner Hauptaufgaben, meine Teams zu unterstützen. Zudem bin ich Sparringspartner für den Deutschland-Chef sowie für meine Kolleg:innen im Führungskreis. Ich berate meine Kolleg:innen bei organisatorischen Strukturanpassungen unter Berücksichtigung der Wachstumsstrategie als auch mit Augenmerk auf Personalkosten.

Besonders spannend finde ich, wenn ich neue Dinge anschieben kann, also Veränderung voranzutreiben und damit die Transformation, der sich immer wandelnden Arbeitswelt, unterstütze.

we.CONECT: Sie stellen bei der Rethink! HR Tech DACH Ihr Projekt „Workday Implementierung und Change Management bei Anheuser-Busch InBev — Die größten Herausforderungen und Learnings“ vor. Wie würden Sie das Projekt selbst einordnen – „es ist ein gutes Beispiel für gelungenes…“

Eveline: Ein gutes Beispiel für maßgeblich 2 Dinge.

Zum einen die gelungene Zusammenarbeit zwischen globalen und lokalen Teams und ein Beweis dafür, dass wir durch unsere agile Arbeitsweise ein so großes und komplexes Projekt innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums umsetzen konnten.

Und zum andern, lieferte uns ein Projekt dieser Größe einen guten „Wasserstand“, wo wir als Unternehmen in Sachen Change-Management stehen.

we.CONECT: Was waren die wichtigsten Treiber bei Ihrem Projekt — Funktionalität, Geschwindigkeit, Prozessoptimierung, Sicherheit, Nutzer-/Kundenzufriedenheit, vor allem die Kosten oder etwas ganz Anderes?

Eveline: Da Workday bei AB-InBev weltweit zum gleichen Zeitpunkt eingeführt wurde, waren die wichtigsten Treiber bestmögliche globale Standards zu schaffen, die Prozessoptimierung bewirken. Dadurch erreichen wir weltweite Qualitätssicherung in den Personalprozessen. Und das zahlt bei der Employee Experience ein, welche bei uns ganz oben steht.

Ein einheitliches Personalmanagementsystem zu haben, in dem alle Personaldaten enthalten sind sowie Personalprozesse und der gesamte Mitarbeiterlebenszyklus abgebildet werden können, ist für alle Beteiligte von Vorteil.

we.CONECT: Mit Blick auf die Planung, die Anfangsphase und die ersten PoCs — Wo sehen Sie besondere Erfolge mit Blick auf die Erreichung der Projektziele?

Eveline: Ich möchte hier 2 Aspekte hervorheben:  die Verhandlung mit dem Betriebsrat innerhalb von 1,5 Jahren mit offener Zusammenarbeit und die Vorgehensweise innerhalb der Personalabteilung. Wie anfängliche Bedenken in eine Can-Do Mentalität übergingen und wir als Team wachsen konnten.

we.CONECT: Was waren indes die größten Herausforderungen und wie haben Sie diese gelöst?

Eveline: Neben der kurzen Einführungs- und damit verbundenen Verhandlungszeit war dies u.a. das Changemanagement sowohl HR intern als auch mit unserem Stakeholder – dem Business. Denn ein Tool, welches vom internen Kunden nicht akzeptiert wird, hilft wenig, selbst wenn es die besten Absichten verfolgt bzw. Inhalte bietet. Hier mussten wir lernen, anders auf unsere Kolleg:innen zuzugehen und unseren Trainingsansatz überdenken und anpassen.

Aber das Spannendste an Changemanagement ist ja gerade, dass man vieles vorbereiten kann, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Diesen Spannungsbogen aufzulösen, ist das Interessanteste und immer wieder anders.

we.CONECT: Vielen Dank für Ihre Einblicke, Eveline! Wir freuen uns auf eine schöne Zusammenarbeit bei der Rethink! HR Tech DACH.